Wenn/Dann-Aktionen

Voraussetzungen

Um Wenn/Dann-Aktionen nutzen zu können, müssen Sie eine smart-me Limited- oder Professional-Lizenz haben.

Automatische Steuerungen können für jedes Gerät in der smart-me Plattform erstellt werden. Es gibt zwei Arten solche Aktionen zu definieren. Entweder werden Ereignis Aktionen oder Wenn / Dann Aktionen erstellt. In diesem Artikel werden Wenn/Dann-Aktionen erklärt. Im Vergleich zu Ereignis-Aktionen können komplexere Auslöser und Aktionen definiert werden:

    • mehrere Auslöser (UND- sowie ODER-Verknüpfungen) sind möglich

    • mehrere Aktionen sind möglich

    • eine Gruppe von Zählern kann überwacht / geschaltet werden

    • Verbindungsüberwachung

    • Zählerstillstand

Wenn/Dann-Aktionen

Die Wenn /Dann-Aktionen werden in der Cloud gespeichert und funktionieren deshalb nur, wenn das betreffende Gerät eine WLAN-Verbindung hat. Sie können für alle smart-me Geräte unbegrenzt viele Wenn/Dann-Aktionen erstellen. Wenn/Dann-Aktionen können nur im Webportal erstellt und geändert werden.

Vorgehen

  1. Loggen Sie sich auf unserer Website mit Ihrem Benutzernamen und Passwort ein

  2. Klicken Sie auf Konfiguration

  3. Klicken Sie auf die Kachel Wenn /Dann-Aktionen

  4. Klicken Sie auf das +-Symbol, um eine neue Aktion zu erstellen oder klicken Sie auf eine bestehende, um diese zu bearbeiten.

Voraussetzungen für funktionierende Wenn/Dann-Aktionen:

  1. Mindestens ein Wenn-Ereignis muss definiert werden, denn dieses löst die Aktion aus. Falls mehrere Wenn-Ereignisse definiert wurden, können diese mit UND- sowie ODER-Befehlen verknüpft werden.

  2. Mindesten eine Dann-Aktion muss definiert werden (Ausnahme bei Bedingung für Tarife). Wurden mehrere Dann-Aktionen definiert, werden alle gleichzeitig ausgeführt, sobald die Wenn-Bedingung(en) erfüllt wurden.

  3. Einen Namen für diese Aktion

Wenn-Ereignisse

Folgende Wenn-Ereignisse (Auslöser) sind verfügbar:

Messwert grösser / kleiner

Messwert grösser/kleiner

  • Definieren Sie, welches Energiemessgerät überwacht werden soll.

    Es können auch ganze Ordner gewählt werden, dann wird der Mittelwert aller Zähler in diesem Ordner überwacht. Dabei können Sie sämtliche Energiezähler verwenden, welche mit der Cloud verbunden sind. Also neben Strom- auch Gas-, Wärme- oder Wasser-Zähler (Gateway).

Der Prüfwert bezieht sich hierbei immer auf das Hauptattribut.

  • Beim Stromzähler die 3-Phasenleistung in W oder kW.

  • Beim Wärme- oder Kältezähler auf W oder kW.

  • Beim Wasserzähler und Gaszähler auf m3/h.

Legen Sie ausserdem fest, wie lange der Messwert unter- beziehungsweise überschritten werden muss, um die Dann-Aktion auszulösen.

Datum & Uhrzeit

Datum und Uhrzeit

Sie können einzelne Ereignisse oder Zeitspannen als Wenn-Ereignis festlegen.

Dabei werden folgende varianten unterschieden:

  • Einzelne Ereignisse

  • Zeitspannen Ereignisse

Einzelne Ereignisse:

Die Einzelnen Ereignisse werden immer zu einem bestimmten Zeitpunkt ausgeführt. War es zum Zeitpunkt aber aus technischen Gründen (z.B. kein Internet) nicht möglich, wird der Befehl erst bei nächstem Eintreffen der Bedingung wiederholt. Diese Variante eignet sich, wenn in der Zwischenzeit andere Quellen den beeinflussten Schaltzustand verändern sollen.

Zeitspannen Ereignisse:

Die Zeitspannen Ereignisse werden innerhalb der Definierten Zeitspanne alle 5 Minuten überprüft und wiederholt. Der Schaltzustand würde geändert werden sobald die technischen Probleme beseitigt würden, verhindert aber externes Eingreifen auf die gesteuerten Schaltzustände.

Keine Verbindung

Keine Verbindung

Ein Wenn-Ereignis kann für von der Cloud getrennte Zähler festgelegt werden. Folgende Einstellungen müssen gemacht werden:

  • Welcher Zähler / Ordner soll überwacht werden

  • Wie lange muss die Verbindung unterbrochen sein in Minuten

Tipp: Wenn ein Ordner gewählt wird, werden alle hierarchisch darunterliegenden Zähler überwacht.

Hinweis:

Diese Wenn-Aktion wird nur einmalig ausgeführt. Ein weiteres Mal wird dieser Befehl erst ausgeführt, nach dem alle von diesem Alarm betroffenen Zähler (Ordner) wieder online waren.
(prüfen Sie daher im Alarmfall kurz alle Zähler auf Ihre aktuelle Verbindung)

Zählerstillstand

Zählerstillstand

Ein Wenn-Ereignis kann für einen Zählerstillstand festgelegt werden. Folgende Einstellungen müssen gemacht werden:

  • Welcher Zähler soll überwacht werden

  • Wie lange muss der Zählerstillstand vorhanden sein, bis die Bedingung erfüllt ist.

Hinweis:

Nehmen Sie als Zeiteinheit hier mehr als einen Tag (1440 Minuten) oder mindestens das doppelte des längsten Zählerausleseintervalls.

Schaltzustände

Schaltzustände

Anstatt die Leistung eines Zählers zu überwachen, kann auch der Schaltzustand überwacht werden. Folgende Einstellungen müssen gemacht werden:

  • Welcher Zähler soll überwacht werden

  • Wo genau soll der Schaltzustand überwacht werden (Ausgang oder Eingang)

  • Bei welchem Zustand soll die Dann-Aktion auslösen. "Ein", "Aus" oder beim Wechsel eines Zustands.

  • Mindestzeit: Wie lange muss der Zähler in diesem Zustand sein, bis die Bedingung für die Dann-Aktion erfüllt ist.

Strom grösser / kleiner

Die Funktion Ströme grösser / kleiner ermöglicht Steuerung von Lasten um Überlastsituationen an Referenzpunkten zu vermeiden.

Spezifisch kann er als Auslöser für eine Pico Regelung dienen.

Die Funktion verfolgt automatisch den stärksten positiven Strom des Gerätes.

Hinweis: Dies gilt auch mit der Schwellwert "unter" gewählt wird.

Beispiel 3-Phasen Zähler:

Phase 1: -5A
Phase 2: 3A
Phase 3: 7A

Resultierender Prüfstrom für die Beurteilung: 7A

Dann wird die Prüfschwelle definiert (Threshold) und ob bei Übertretung oder Unterschreitung ausgelöst wird.

Eine Minimumzeit kann auch angegeben werden.

Dann-Aktionen

Sobald die Wenn-Ereignisse eintreten, werden die Dann-Aktionen ausgelöst.

Folgende Dann-Aktionen sind verfügbar:

  • Alarm

  • Ein-/Ausschalten

  • Pico Regelung (dynamisches Lastmanagement für die E-Ladestationen und Solaroptimierung)

Alarm

Alarm

Sind die Wenn-Ereignisse eingetreten, wird eine E-Mail versendet. Folgende Einstellungen müssen gemacht werden:

  • Name des Alarms

  • Subjekt: Betreff Alarm E-Mails

  • Nachricht: Text, welcher im Alarm-E-Mail enthalten ist

Beim Subjekt (Betreff) und in der Nachricht können Platzhalter definiert werden. AlarmnName und EventActionName werden dann bei der versendeten E-Mail durch den eingegebenen "Alarmnamen" bzw. dem "Wenn-Dann Ereignissnamen" ersetzt.

Ein / Ausschalten

Ein- /Ausschalten

Treten die Wenn-Ereignisse ein, schaltet das ausgewählte Gerät. Es können auch Ordner gewählt werden, dann werden sämtliche schaltbaren Geräte in diesem Ordner entsprechend geschalten.

Hinweis: Zähler verfügen nur über Schaltzustände wenn diese auch bei der Hardware eingeschaltet wurden.

Folgende Einstellungen müssen gemacht werden:

  • Welcher Zähler oder Ordner soll geschalten werden

  • Wie soll er geschalten werden?

    • Ein

    • Aus

    • Umschalten (Nur smart-me Plug)

Pico Regelung

Die Funktion Pico Regelung unterteilt sich in zwei Varianten.

  • statische Regelung

  • dynamische Regelung

Statische Regelung:
Die Funktion der statischen Regelung erlaubt eine Ladestation oder eine ganze Stationsgruppe auf einen fixen Strom-Wert zu erhöhen oder zu reduzieren.

Dynamische Regelung:

Die Funktion der dynamischen Regelung steuert den maximalen Stromaufnahmewert für eine Ladestation oder eine Ladestationsgruppe in Abhängigkeit eines Zählermesswerts.

Die freigegebene Stromgrösse pro Phase entspricht automatisch immer der Differenz des gemessenen Stromes zum Absicherungsstrom.

Als Zusatz kann auch die Netzstromaufnahme begrenzt werden, dabei entspricht die freigegebene Stromgrösse pro Phase immer der Differenz vom aktuellen Bilanzstrom (Mittel der drei Phasen) und dem erlaubten Netzstrom pro Phase.

Beispiele: Pico Konfigurationen mit WENN/DANN

Pico Lastabwurf Cloudbasiert (Beliebiger Zähler Eingang und Steuersignal)

Der Lastabwurf kann über die Cloud WENN/DANN-Aktionen realisiert werden. Dazu kann eine WENN/DANN-Aktion als Grundlage dienen, zum Beispiel ein externes Signal, welches auf einen Zählereingang geführt wird.

Der Vorteil dieser Konfiguration ist, dass das Signal aus dem Zählerschrank nicht bis in die Garage gezogen werden muss. Der Nachteil aber, dass der Lastabwurf im Falle eines Internetausfalls nicht mehr funktionieren würde.

Damit dies funktionieren kann, müssen zwei WENN/DANN-Aktionen erstellt werden. Eine Aktion für den normal Betrieb und eine Aktion für den Sperrbetrieb.

Aktion für Normalbetrieb (Sperrsignal AUS)

Aktion für Sperrbetrieb (Sperrsignal EIN)

Pico dynamisches Lastmanagement auf Hausanschluss mit Solaroptimierung

Um eine Solaroptimierung zu ermöglichen, werden mindestens zwei Aktionen benötigt. Die Erste definiert den Strombezug am Tag und die Zweite den Bezug in der Nacht.

Mit der Funktion der dynamischen Picoregelung lässt sich der maximale verfügbare Netzstrom begrenzen. Besteht aktuell ein Solarüberschuss, wird dieser neben dem Netzstrom zusätzlich zur Verfügung gestellt.

Im unteren Beispiel begrenzen wir so:

  • Am Tag: maximal 20A Netzstrom für die Picogruppe (8:00 bis 21:00 Uhr)

  • In der Nacht: maximal 60A Netzstrom für die Picogruppe (21:00 bis 8:00 Uhr)

Aktion 1: Definition der Regelung bei Tag

Aktion 2: Regelung bei Nacht

Beispiele: ZEV Steuerungen

ZEV Wärmepumpe mit SG-Ready Steuerung auf Bilanzmesswert

Die Konfiguration erörtert den strukturellen Aufbau einer Wärmepumpensteuerung in Abhängigkeit zur Bilanzmessung mit SG-Ready Funktion.

Ziel: Die Wärmepumpe soll über zwei elektrische Kontakte (Zähler Telstar S0_0 und S1) in vier Leistungsstufen ansteuerbar sein.

SG-Ready oder Smartgrid-Ready ist eine Steuerungslogik welche mit zwei Signalen 4 Zustände abbildet nach folgendem Schema:

Betriebszustand 1: S0_0 AUS und S1 AUS --> Wärmepumpe AUS (0W)
Betriebszustand 2: S0_0 AUS und S1 EIN --> Wärmepumpe Leistungsstufe 1 (800W)
Betriebszustand 3: S0_0 EIN und S1 AUS --> Wärmepumpe Leistungsstufe 2 (2800W)
Betriebszustand 4: S0_0 EIN und S1 EIN --> Wärmepumpe Leistungsstufe 3 (5800W)

Um eine solche Konfiguration erfolgreich durchzuführen, bedarf einer sogenannten Statemachine (Zustandsmaschiene).
Für 4 Leistungsstufen müssen wir also jeweils eine Aktion haben um von der einen in die nächste Stufe zu wechseln und wieder zurückzukehren.

Das Umschalten erfolgt in den Leistungsstufen:

Stufe 0--> 1: Überschuss von >800W
Stufe 1--> 2: Überschuss von >2000W
Stufe 2--> 3: Überschuss von >3000W

Stufe 3 -->2: Bezug von >500W
Stufe 2 -->1: Bezug von >500W
Stufe 1-->0: Bezug von >200W

Bei jeder Stufe wird in der Wenn Anweisung geprüft in welcher Stufe wir uns befinden und prüfen dann gleichzeitig noch den Bilanz Wert.
In der Dann Aktion geben wir dann vor in welche Stufe gewechselt werden muss falls die Wenn-Aktionen alle zutreffen.

Wichtig: Die Umschaltung darf nicht sofort erfolgen und sollte mittels der Messwert Mindestzeit auf ca. 5 Minuten gesetzt werden bei jeder Stufe.

Aktion 1: 1_Stufe 0 --> 1 ON

Aktion 2: 1_Stufe 1 --> 2 ON

Aktion 3: 1_Stufe 2 --> 3 ON

2_Stufe 3 --> 2 OFF

2_Stufe 2--> 1 OFF

2_Stufe 1 --> 0 OFF